Kinder spiegeln oft die Emotionen der Erwachsenen um sie herum. Wenn du gestresst, gereizt oder erschöpft bist, überträgt sich diese Anspannung auf dein Kind. Umgekehrt: Je ruhiger und ausgeglichener du bist, desto gelassener kann auch dein Kind auf Herausforderungen reagieren.

Trotzdem haben viele Mamas das Gefühl, dass sie „immer da sein müssen“ und sich erst um sich selbst kümmern dürfen, wenn das Kind versorgt ist. Doch genau das führt oft zu Überforderung.

Denk dran: Wenn du emotional stabil bist, kannst du Herausforderungen besser meistern. Gelassenheit überträgt sich – dein Kind fühlt sich sicherer, wenn du ruhig bist. Kinder lernen von deinem Vorbild: Wenn du für dich sorgst, lernen sie, dass Selbstfürsorge wichtig ist.

Praktische Umsetzung: So baust du mehr Selbstfürsorge in deinen Alltag ein

1. Achte auf deine eigene Regeneration

Du musst nicht stundenlange Auszeiten nehmen – kleine Erholungsmomente über den Tag verteilt machen einen großen Unterschied.

Kleine Pausen, die du jederzeit einbauen kannst: 5-Minuten-Ruhepause: Setz dich bewusst hin, atme tief durch und tu für 5 Minuten nichts. „Mikro-Auszeiten“ im Alltag: Eine Tasse Tee in Ruhe trinken, ein gutes Buch für 10 Minuten lesen, beim Wäscheaufhängen bewusst atmen. Mini-Bewegungseinheiten: Eine Runde um den Block gehen, einmal tief strecken, Musik anmachen und kurz tanzen.

2. Atemtechniken für schnelle Beruhigung nutzen

Atmung beeinflusst unser Nervensystem. In stressigen Momenten kannst du bewusst tief atmen, um dich selbst zu regulieren.

Die 4-4-6-2-Atemtechnik: 4 Sekunden langsam einatmen 4 Sekunden Luft anhalten 6 Sekunden langsam ausatmen 2 Sekunden Pause, bevor du wieder einatmest Diese Übung senkt den Stresspegel und bringt dich in einen ruhigeren Zustand.

Schnelle Variante für den Alltag:Wenn du merkst, dass du gleich gereizt reagieren würdest: Schließe kurz die Augen, atme einmal tief ein und aus – dann sprich erst.

3. Setze klare Grenzen für dich selbst

Eltern neigen oft dazu, sich zu überlasten, weil sie niemanden enttäuschen wollen. Aber wenn du ständig über deine eigenen Grenzen gehst, wirst du irgendwann erschöpft sein – und das führt oft zu gereizten Reaktionen gegenüber deinem Kind.

Typische Situationen & bessere Alternativen: „Ich muss noch alles erledigen, bevor ich eine Pause mache.“ Nein! Du darfst bewusst eine Pause einplanen – Aufgaben laufen nicht weg.

„Ich sage zu jeder Einladung Ja, obwohl ich eigentlich Ruhe bräuchte.“ Es ist okay, Dinge abzusagen oder sich bewusst Zeit für sich selbst zu nehmen.

„Ich muss mein Kind rund um die Uhr bespaßen.“ Kinder dürfen sich auch mal selbst beschäftigen – das fördert sogar ihre Kreativität!

Setz Prioritäten:Muss heute wirklich alles erledigt werden? Oder reicht es, wenn nur das Wichtigste getan wird?

4. Schaffe dir Energiequellen im Alltag

Oft sind es nicht die großen Pausen, sondern die kleinen Dinge, die neue Kraft geben.

Möglichkeiten für mehr Energie im Alltag: Musik hören: Deine Lieblingsmusik kann deine Stimmung sofort verbessern. Draußen durchatmen: Ein kurzer Spaziergang, selbst nur auf dem Balkon, bringt mehr Klarheit. Genussmomente schaffen: Nimm dir Zeit, deinen Kaffee oder Tee bewusst zu genießen. Digitale Detox-Zeit: Mal bewusst das Handy weglegen und nur für sich sein.

Tipp: Erstelle eine Liste mit Dingen, die dir Energie geben, und versuche, jeden Tag mindestens eine Kleinigkeit daraus umzusetzen.

Typischer Fehler: Sich selbst immer an letzte Stelle setzen

„Ich muss immer für mein Kind da sein und darf mich selbst nicht an erste Stelle setzen.“ Nein! Dein Kind profitiert am meisten davon, wenn du dich um dich selbst kümmerst und emotional stabil bleibst.

Übermüdete, gestresste Eltern sind weniger geduldig, lauter und gereizter. Ein Elternteil, der für sich sorgt, kann Konflikte besser begleiten und bleibt gelassener.

Zum Schluss noch meine persönlichen Favoriten für dich:

Fazit: Selbstfürsorge ist keine Luxus, sondern notwendig

Du bist nicht nur Mama oder Papa – du bist ein Mensch mit eigenen Bedürfnissen. Wenn du dir erlaubst, gut für dich zu sorgen, dann sorgst du gleichzeitig für eine entspannte und liebevolle Atmosphäre in der Familie.

Praxistipp für heute:Überlege dir eine Kleinigkeit, die du heute nur für dich tust – und TU SIE!

Selbstfürsorge

You must be logged in to access this course

Konflikte verstehen

Konflikte & bedürfnisorientierte Erziehung

Deine Konflikt-Vergangenheit

Deine Grenzen wahren

Konfliktvermeidung

Konfliktprävention / Konfliktlösung: THEORIE

Deine innere Haltung

Konfliktprävention / Konfliktlösung: PRAXIS